„Aromen von nassem Waldboden nach einem frühsommerlichen Regenguss“ ….oder… „knackige Mineralität, ein unglaublicher Ausdruck des Terroirs, diese Rebe wuchs sicher auf mergelhaltigem Boden mit präkambrischem Gestein… “ usw. usf……
Auch schon gehört? Und dabei die Augen verdreht und etwas verwirrt dreingeschaut? Nach dem Motto – was meint der genau?

Die wichtigsten Wörter zum Beschreiben eines Weins
Wenn du dich mit Wein beschäftigst und mit Menschen zusammen bist, die schon längere Zeit Wein geniessen oder sogar das Thema Wein eingehend studieren, dann kann es dir manchmal wie beim Erlernen einer neuen Fremdsprache ergehen, und du nur „Bahnhof“ verstehst. Viele Weinkritiker lieben es, ohne Gnade ihr volles technisches Vokabular auszuschöpfen, ob zu Recht oder nicht, ob sinnvoll oder nicht, das ist ein anderes Thema, mehr dazu bei einer Flasche Wein…..
Aber anstatt dich von dem oft gekünstelten Wortschatz verwirren und frustrieren zu lassen, anstatt dich davon abhalten zu lassen, zu beschreiben und zu verstehen, was du trinkst, erinnere dich, dass die Welt des Weins einen sehr hohen Spassfaktor hat, den dir niemand vermiesen kann.
Dass du am Anfang deiner Reise durch die Weinwelt schon mal etwas nicht verstehst ist absolut normal. Lass dich davon nicht unterkriegen!
In meinem Blog geht es drum Wein besser zu verstehen, lernen ihn zu beschreiben und so bewusster zu geniessen! Hier bist du genau richtig. Um mitreden zu können, hier einmal eine kurze Liste der wichtigsten Wörter und ihrer Bedeutung. Kurz und knackig, nach dem Motto keep it simply & enjoy!
Gewisse Fachwörter sind nötig, um von Wein zu sprechen, andere sind ganz einfach elitäres Getue von den notorischen Besserwissern.
Hier nun die basics:
- Abgang
- Adstringierend
- Alte Welt
- Avinieren
- Auslese
- Barrique
- Blindprobe
- Bukett / Bouquet
- Böckser
- Chambrieren
- Cuvée
- Degustation
- Dekantieren
- Depot
- Edelfäule
- Entrappen
- Etikettentrinker
- Extrakt
- Fassprobe
- Firne
- Grosses Gewächs
- Handlese
- Jerobam
- Kabinett
- Kirchenfenster
- Körper
- Kultwein
- Lieblich
- Magnumflasche
- Maische
- Nervig
- Neue Welt
- Oechsle
- Parker-Punkte
- Perlage
- Schönen
- Prosecco
- Sommelier
- Sortenrein
- Spontangärung
- Tannin
- Tawny
- Terroir
- Tief
- Träne
- Toasten
- Umkippen
- Verschlossen
- Vertikale
- Weinstein

So, los gehts:
Aroma
Häufig wird der Duft des Weins damit bezeichnet. Im Fachjargon sind es bei der Verkostung die Geruchsempfindungen, die im Mund wahrgenommen werden.
Abgang
Der Abgang ist der Nachgeschmack eines Weins. Du kannst auch Finale oder Nachhall dazu sagen. Gemeint ist der bleibende Geschmackseindruck im Anschluss an das Schlucken oder Ausspucken. Der Abgang kann unterschiedlich intensiv und lang sein.
Dabei gilt: Je länger, desto besser wird die Qualität des Weins bewertet.
Adstringierend
Wenn Wein adstringierend wirkt, dann ziehen sich dabei deine Zunge und dein Gaumen zusammen. Dieser Geschmackseindruck tritt häufig bei jungen Rotweinen auf. Das zusammenziehende und pelzige Mundgefühl wird in der Regel durch Tannine hervorgerufen. Besonders bei gerbstoffbetonten Rotweinen, die noch nicht gereift sind und sich noch nicht abgerundet haben.
Alte Welt
Darunter versteht der Weinkenner Weine, die aus den traditionellen Weinregionen Europas stammen. (also Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Portugal, Österreich, etc.)
Avinieren
Bezeichnet das Ausschwenken eines Weinglases oder einer Dekantier Karaffe mit einer geringen Menge des zu servierenden Weins vor dem Genuss. Damit werden z.B. mögliche Gerüche oder Reste von Spülmittel vom Glas- bzw. Karaffen Rand gelöst und können den Geschmack somit nicht negativ beeinflussen.
Auslese
Hierbei handelt es sich um eine in Österreich und Deutschland weingesetzlich geschützte Bezeichnung für Prädikatsweine mit einem Mindestmostgewicht von 100° Oechsle (Deutschland) bzw. 21 °KMW (Österreich). In der Regel sind diese Mostgewichte nur dann erreichbar, wenn die Weine aus vollreifen Trauben mit einem kleinen Anteil an edelfaulen Beeren (Edelfäule) geerntet wurden. In Österreich sind Auslesen immer süsse bzw. edelsüsse Weine, in Deutschland gibt es aber auch trockene und halbtrockene Auslesen.
Barrique
Ein Barrique ist ein 225 Liter fassendes Gebinde aus Eichenholz. Darin kann der Wein reifen. Im Durchschnitt werden Barriques alle drei Jahre durch neue Barriques ersetzt, da sie im Laufe der Zeit immer weniger Tannin abgeben. (Ein Pièce ist ein Burgunderfass mit 228 Litern).
Blindprobe
Eine Blindprobe ist eine Weinprobe für Profis. Dabei werden die Flaschen verhüllt. Alternativ können die Weine auch aus schwarzen Gläsern serviert werden. Dadurch weiss niemand welchen Wein er gerade im Glas hat.
Bukett / Bouquet
Das Bouquet wird auch Nase oder Blume genannt. Prinzipiell bezeichnet es die Gesamtheit der Geruchseindrücke eines Weins.
Böckser
Wenn ein Wein einen Böckser hat, dann hat dieser ein ziemlich unangenehmes Aroma. Einen Fehlton. Dieser kann an Knoblauch, Zwiebeln, gekochten Kohl oder an faule Eier erinnern.
Der Ausdruck gilt dabei für bleibende, vorübergehende und manchmal auch nur vermeintliche Weinfehler.
Chambrieren
Bezeichnet das Erwärmen eines Rotweins auf die richtige Serviertemperatur.
Cuvée
Die kurze Version: Eine Cuvée ist ein Wein, der aus verschiedenen Rebsorten hergestellt wurde. Nannte man früher auch Verschnitt, was heute eher verpönt ist.
Degustation
Eine Degustation ist eine Verkostung. Weinkenner verstehen darunter das Bewusste probieren eines Weins oder mehrerer Weine mit dem Ziel, einen Gesamteindruck zu erhalten und sich eine Meinung über Qualität und Charakter zu bilden.
Dekantieren
Das Dekantieren bezeichnet das Umgiessen eines Weins. Dabei wird z.B. ein Rotwein in eine Karaffe umgefüllt. Das Dekantieren erfolgt aus zwei Gründen. Einerseits werden alte Rotweine dekantiert, um sie vom Depot zu trennen, damit dieses nicht mit ins Weinglas gelangt. Andererseits dekantiert man junge, verschlossene, Tannin reiche Rotweine, um sie zu belüften und dadurch zugänglicher zu machen.
Depot
Gemeint ist nicht dein Depot auf der Bank, sondern das Depot in deinem Wein. Der Weinkenner bezeichnet damit einen krümeligen Niederschlag im Rotwein, der sich im Laufe des Reifungsprozesses am Flaschenboden absetzen kann. Er ist weder schädlich, noch als Weinfehler einzustufen. Im Gegenteil. Weinstein gilt als ein Zeichen natürlicher Reife. Da das Depot relativ bitter schmecken kann, sollte es beim Einschenken in der Flasche zurückbleiben. Durch das Dekantieren kann der klare Wein vor dem Servieren sauber vom Depot getrennt werden.
Edelfäule
Kurz vor oder nach der Vollreife einsetzende Fäule, die zum Austrocknen der Weintrauben führt. Diese Edelfäule ist bei Winzern zur Herstellung von Süsswein sehr erwünscht (Botrytis cinerea).
Entrappen
Entrappen kann auch als Rebeln oder Abbeeren bezeichnet werden. Darunter versteht man das Trennen der Beeren von den Traubenstielen (Kämme oder Rappen). Früher wurde dies aufwendig von Hand durchgeführt, heute gibt es dafür Abbeermaschinen.
Etikettentrinker
Als Etikettentrinker werden gerne Menschen bezeichnet, die dazu neigen, nur bekannte oder berühmte Weine zu trinken.
Extrakt
Extrakt ist eine analytische Bezeichnung für die Gesamtheit aller nicht flüchtigen Substanzen im Wein. [JEN-16] Der Wert gibt das Gewicht aller Inhaltsstoffe an, die übrig blieben, wenn der Wein erhitzt werden würde (also ohne den Wasser- und den Alkoholanteil, die verdampfen). Diese Inhaltsstoffe sind v. a.: Zucker, Säure und Glyzerin. In geringerem Masse auch: Phenole, Pektine, Proteine und Mineralstoffe
Fassprobe
Bei der Fassprobe wird ein junger, noch nicht abgefüllter Wein direkt aus dem Fass probiert. Wird der unfertige Rebsaft zu Verkostungszwecken auf die Flasche gezogen, spricht man ebenfalls von einer Fassprobe. In diesem Fall tragen die Fassproben ein provisorisches Etikett.
Firne
Damit wird hauptsächlich ein Weingeschmack bezeichnet, der mehr oder weniger deutliche Alterungsnoten aufweist, welche größtenteils auf Oxidation zurückzuführen sind. Das kann ziemlich interessant sein, wenn beispielsweise ein sehr säurebetonter Wein angenehm abgemildert wird. Auch eine dezente und überaus willkommene Petrolnote bei gereiftem Riesling gehört in den Edelfirne-Bereich. Bei Rot- und edelsüßen Weinen sind Malz- und Karamellnoten oftmals auf Alterung zurückzuführen. Doch abseits dieser willkommenen Alterung sind Weine mit deutlichen Alterungsnoten schlicht verdorben und ungenießbar.
Grosses Gewächs
Große Gewächse sind die hochwertigsten, trockenen Qualitätsweine eines Weinguts, die von einer Ersten Lage stammen. Sie bezeichnen die höchste Klassifikationsstufe für trockene Weine aus Weingütern, die Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter e. V. (VDP) sowie des Bernkasteler Ringes sind. Neben dem Adler-Logo des VDP sind die Weinflaschen mit dem Logo Erste Lage am Flaschenhals versehen. Dieses Logo besteht aus einer 1 mit nachgestellter, unterstrichener Traube.
Handlese
Die Handlese bezeichnet das Ernten der Trauben von Hand. Dabei werden die Trauben mit einem Messer oder einer Schere vom Trieb getrennt und in einem Behälter eingesammelt. Die Handlese erlaubt ein genaues Selektieren der Trauben am Stock und bei Bedarf eine gestaffelte Lese.
Jerobam
Weinflasche mit 5 Litern Inhalt. Darin reifen Weine noch besser, als in der Magnumflasche. Grosse Bordeaux Weine werden gerne in solche Grossflaschen gefüllt. Bei Champagner sieht die Sache etwas anders aus. Jerobam wird bei Champagner auch als Doppel Magnum bezeichnet, weil es sich hierbei um eine Flasche mit nur 3 Liter Inhalt handelt.
Kabinett
Kabinett bezeichnet eine Qualitätsstufe für Wein in Deutschland. Mit dem Prädikat werden Weine versehen, die einer gehobenen Güteklasse angehören und bestimmte Anforderungen erfüllen. Kabinett-Weine sind leichte, meist trockene, gelegentlich aber auch halbtrockene oder liebliche Weine. Sie werden aus reifem, Botrytis-freiem Lesegut gewonnen. Ein Kabinettwein muss ein natürliches Mostgewicht von mind. 70 bis 80°Oechsle aufweisen. Dieser Wert variiert von Anbaugebiet zu Anbaugebiet. Eine Chaptalisation zur Erhöhung des Alkoholgehalts durch Zuckerzugabe ist beim Kabinett nicht gestattet.
Kirchenfenster
In der Kirche erzählen Kirchenfenster Geschichten. Beim Wein können Kirchenfenster Rückschlüsse über den Alkoholgehalt geben. Dabei handelt es sich um dickflüssige Bögen, die beim Ablaufen des geschwenkten Weins entstehen.
Körper
Der Weinkenner versteht und dem Körper das Gewicht eines Weins. Dieses setzt sich zusammen aus dem Alkohol und dem Extrakt des Weins. Beim Rotwein wird dazu auch das Tannin gezählt. Körperreiche Weine sind daher meist auch schwere Weine. Der Körper eines Weins sagt aber nichts über die Qualität aus. Es gibt auch körperarme Spitzenweine: z. B. Champagner oder neuseeländischen Sauvignon blanc.
Kultwein
Es steht nirgends geschrieben welche Kriterien ein Kultwein erfüllen muss. Weder Herkunft, Weintyp oder Vinifikation sind definiert. In der Regel sind damit aber Weine mit herausragender Qualität gemeint, die nur in geringer Stückzahl hergestellt werden und entsprechend teuer sind.
Im Folgenden sind einige der bekanntesten Kultweine:
- Chateau Lafite-Rothschild, Bordeaux
- Romanée-Conti, Burgund
- Montrachet Domaine Leflaive, Burgund
- Krug Clos d’Ambonnay, Champagne
- Pingus, Ribeira del Duero
- Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese Egon Müller, Saar
- Penfolds Grange Bin 95, Südaustralien
- Barolo Barolo Riserva Monfortino Giacomo Conterno, Piemont
- Screaming Eagle Cabernet Sauvignon, Napa Valley
- Catena Zapata
- Seña, Eduardo Chadwick
- Opus One
Lieblich
Lieblich ist es umgangssprachlicher Ausdruck für einen süssen Wein. Dabei übersteigt sein Restzuckergehalt den eines halbtrockenen Weins. In Deutschland, Österreich und den übrigen Ländern der EU ist dies ein Wein mit mehr als 18 und höchstens 45 Gramm Restzucker pro Liter.
Magnumflasche
Hierbei handelt es sich um eine Weinflasche mit doppeltem Inhalt, also 1,5 Liter. Es heisst in der Magnumflasche reift der Wein langsamer und darum besser.
Maische
Ein Gemisch aus Beerenschalen, Fruchtfleisch und Traubenkernen im Most.
Nervig
Wenn ein Wein nervig ist, dann meint der Weinkenner damit, dass es sich um einen jungen, lebhaften und säurebetonten Weisswein handelt.
Neue Welt
Im Prinzip sind damit alle Weinregionen ausserhalb Europas gemeint. Dazu zählen: USA, Südamerika, Australien, Neuseeland, Südafrika.
Oechsle
Das Oechsle ist die in Deutschland verwendete Masseinheit zur Bestimmung des Mostgewichts.
Parker-Punkte
Wenn es um Parker-Punkte geht, handelt es sich um ein System zum kritischen Bewerten von Weinen. Es wurde vom amerikanischen Weinkritiker Robert Parker 1978 eingeführt. Mittels einer 100-Punkte-Skala publiziert der einflussreichste Weinkritiker der Welt, in seinem Newsletter „The Wine Advocate“ und entscheidet dabei vor allem in Bordeaux über Erfolg oder Misserfolg eines Weins. Mehr und mehr auch in der Nördlichen Rhône und Australien.
Perlage
Die Perlage ist die im Glas entweichende Kohlensäure bei Schaumweinen. Damit meint der französische Begriff die Perlenbildung kohlensäurehaltiger Weine. Die Perlage entsteht beim Öffnen der Flasche, wenn der Druck schlagartig absinkt und das Kohlendioxid wieder in einen gasförmigen Zustand übergeht. Besonders Weine, die in der Flasche vergoren wurden, können eine sehr feine Perlage haben, was ein Indiz für eine hohe Qualität sein kann. Mehr dazu auf meinem Blog hier.
Restzucker
Modewort in letzter Zeit. Ist der nach dem Vergären verbliebene Zuckergehalt. (natürlichen Ursprungs, aus der Traube. Wird in Gramm pro Liter angegeben). Siehe auch „weich“.
Rauh
Wein, der in der Mundhöhle und im Rachen kratzt bzw. eine pelzige Wahrnehmung auslöst.
Schönen
Das Schönen wird bei der Weinherstellung angewandt, um die Flüssigkeit von Trübungen wie: Eiweissstoffen oder Kristallen und biologischen Trübungen wie: Hefen oder anderen Bakterien zu befreien.
Prosecco
Perlwein aus der Region Veneto (Italien). Meist in Tankgärung hergestellt und in der Version extra-dry (Süssegrade) auf dem Markt. Es gibt in Italien auch den Metodo Classico mit der Zweitgärung in der Flasche. Solche gibt es vor allem in der östlichen Lombardei (Franciacorta).
Säure
Bildet zusammen mit den Tanninen, dem Restzucker und dem Alkohol die Stuktur des Weins. Eine gut dosierte Säure trägt zur Ausgewogenheit des Weines bei. Sie gibt ihm Frische und Biss. Bei zu niedrigem Säuregehalt schmeckt der Wein fade. Ist er zu hoch, hat der Wein einen Fehler
Sommelier
Der französische Begriff Sommelier bezeichnet einen Weinkellner. Dieser ist eine ausgebildete Fachkraft, die in der Weinbau- und Önologie sowie in der Gastronomie (Restaurants, Weinstuben), Weinkellereien und anderen Vertriebsstellen, in denen Getränke empfohlen und serviert werden, tätig ist. Er verfügt über eingehende Fachkenntnisse in den Bereichen Wein, Getränke und Gastronomie. In seinen Tätigkeitsbereich fällt beispielsweise die Verkostung, die Verwaltung, die Kommunikation, die Auswahl und das Servieren von Weinen und anderen Getränken.
Sortenrein
Wein, der nur aus einer einzigen Rebsorte besteht.
Spontangärung
Die Spontangärung ist eine natürlich einsetzende und kontrollierte Gärung ohne Zugabe von Reinzuchthefen. Die Gärung setzt dabei ohne Einfluss des Winzers spontan ein.
Tannine
Tannine stammen aus den festen Bestandteilen der Rotweintraube, aber bei Holzfasslagerung auch aus dem Holz. Sie tragen zur Struktur des Weins bei und dürfen im Gesamtgeschmackseindruck in der Regel nicht fehlen. Sorgen dafür, dass sich deine Zunge zusammenzieht und der Mund ganz trocken wird.
Tawny
Tawny ist ein mahagonibrauner Portwein, der meist länger im Fass gereift ist als ein Ruby. Tawny wird gelegentlich mit kleinen Chargen von 20, 30 oder 40 Jahre alten Portweinen assembliert (Assemblage) und ist dann sehr fein. Ein Tawny sollte nach dem Öffnen der Flasche schnell getrunken werden, da er ansonsten leicht oxidiert.
Terroir
In der gesamten Weinsprache gibt es wohl keinen Begriff der derart aufgeladen ist wie Terroir. die naturgegebenen Faktoren (Standort) eines bestimmten Stückes Land, welche die Eigenschaften der dort angebauten Kulturpflanzen beeinflussen. Diese werden bestimmt vom Zusammenspiel zwischen der kulturprägenden Tätigkeit des Menschen und den Bedingungen der Natur wie (Mikro-) Klima, Geologie, Gelände und Bodenbeschaffenheit. Der Begriff beurteilt somit weitgehend den Charakter, die Eigenheit und den Wert, der einem bestimmten Gebiet und seinen agrikulturellen Erzeugnissen zugeschrieben wird. Dazu gehört das gesamte Umfeld, von Geografie, geografischer Breite, Höhenlage, Ausrichtung, Klima, Sonnenscheindauer, Temperatur, Temperaturdifferenz Tag und Nacht, Boden, Bodenfeuchtigkeit, Rebe, Erziehungssystem, Einstellung und Sorgfalt des Winzers und vieles weiteres mehr.
Textur
Beschaffenheit und Zusammensetzung des Weines am Gaumen.
Tief
Körperreicher Wein von hoher Komplexität.
Träne
Die Träne ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für die farblosen Schlieren, die sich an der Wand des Kelches bilden, wenn ein Wein im Glas geschwenkt wird. Diese Schlieren bestehen aus Glyzerin und können dir einen ungefähren Aufschluss über den Alkoholgehalt (bzw. den Extrakt) und damit über die Schwere eines Weins. Wegen der entstehenden Rundbogenform werden diese Schlieren auch als Kirchenfenster bezeichnet.
Trocken
Wein mit komplett durchgegorenem Zucker oder mit geringem Restzuckergehalt.
Toasten
Der Weinkenner versteht unter Toasten das Anrösten eines Fasses von innen durch offenes Feuer. Das Holzfass überträgt Tannin auf den Wein. Durch das Toasten der Holzoberfläche wird verhindert, dass zu viel Fasstannin in den Wein übergeht. Je schwächer das Holz getoastet wird, desto holzbetonter schmeckt darin der gereifte Wein.
Umkippen
Wenn ein Wein umkippt, dann hat er seinen Zenit überschritten. Also den Höhepunkt seiner Entwicklung überschritten. Der Wein wird dann ungeniessbar und ist oxidiert. Er ist verdorben. Außerdem wird die Flüssigkeit trüb und bekommt eine bräunliche Farbe.
Verschlossen
Verschlossene Weine sind in der Regel noch jung und unentwickelt. Deshalb sind die Aromen schwer zugänglich und zurückhaltend. In diesem Fall muss man besonders bei großen Weinen mit Entwicklungspotential geduldig sein.
Vertikale
Will man herausfinden was der beste Jahrgang eines Weinguts ist, dann sollte man eine Vertikale abhalten. Dabei werden verschieden Jahrgänge eines Weins verkostet, um zu sehen, wie er sich im Laufe der Jahre entwickelt hat.
Weich
Geschmeidiger, angenehmer Wein mit zurückhaltendem Tannin, niedriger Säure und oft etwas Restzucker.
Weinstein
Als Weinstein werden natürliche, geschmacksneutrale Kristalle bezeichnet, die sich in der Flasche absetzen. Diese werden mit der Zeit beim Lagern des Weins sichtbar. Auf dem Flaschenboden bilden sich dann Kristalle aus Kaliumsalz. Weinstein beschreibt dieses Phänomen lediglich und ist weder ein Fehler, noch ein Qualitätsmerkmal. Es ist geschmacklich neutral und beeinträchtigt den Genuss des Weins nicht. Weinsteinkristalle sollten jedoch aus optischen Gründen nicht ins Glas geschenkt werden, sondern in der Flasche bleiben.
Und zum Schluss:
So, jetzt wird es für dich viel einfacher, dich mit anderen über Wein zu unterhalten! Du weisst jetzt genau, was gemeint ist und kannst besser beschreiben, was du trinkst, wie es dir schmeckt und warum! Cheers!
Quelle: Weinakademie Schuler