Feine, rosarote bubbles, die im Champagnerglas sprudeln – nicht nur dieser Anblick verführt immer mehr Geniesser/innen. Auch die reiche Aromatik und der intensive Geschmack gibt Lust nach mehr. Da ist es nicht verwunderlich, dass Rosé-Champagner zur Zeit voll im Trend ist. Um stilvoll anzustossen – sei es bei einem Event, bei einem Aperitiv mit Freunden oder als hochwertiges Geschenk, Rosé-Champagner ist nicht mehr wegzudenken.
Um bei Deinem nächsten Treffen mit Freunden mitreden zu können, folgt hier eine kleine Einführung in die Welt des Rosé-Champagners.
Champagner aus roten Trauben herzustellen hat eine lange Geschichte. Die Maison Ruinart aus Epernay füllte bereits im 1763 den ersten Rosé Champagner der Geschichte ab. Die heute berühmte Witwe Veuve Clicquot Ponsardin brachte bereits 1818 ihre ersten Flaschen Rosé-Champagner auf den Markt. Sie brach mit der Tradition dem Champagner einen Holunderbeerenlikör beizufügen, um Rosé Champagner herzustellen. Sie entschied sich Rotwein und Weisswein zu verschneiden, um so einen Rosé-Champagner zu kreieren und führte das innovative Getränk in die Gesellschaft ein. Während die Beliebtheit des rosaroten Champagners in den darauffolgenden Jahrhunderten eher wechselhaft war, schätzten viele Frauen, damals wie heute noch, das Getränk aufgrund seiner Farbe und der damit verbundenen Assoziationen. Die Farbe von Rosé-Champagner strahlt Wärme und Sanftheit aus, gleichzeitig wird die Farbe Rot mit Liebe und Unschuld assoziiert.
Warum wird Rosé-Champagner aber immer noch von vielen Weintrinkern belächelt und unterschätzt?
Dies hängt sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass vor allem in den USA viele rosarote Schaumweine produziert werden, die im Geschmack sehr süss sind. Auch sind Rosé-Champagner meistens etwas teurer als die hellen Champagner. War es früher bei den „echten“ Weinkennern, die ja nun hauptsächlich männlich waren, einfach unseriös, Rosé zu geniessen, hat sich dies in den vergangenen Jahrzehnten (zum Glück) grundsätzlich geändert. Heute ist Rosé-Champagner von Mann und Frau beliebt und gesucht, aber auch rar.
Es gab auch schon roten Champagner
Wenn es Rosé Champagner gibt, könnte technisch gesehen auch ein roter Champagner in Erwägung gezogen werden. Roter Champagner hat bereits existiert: er wurde im 19. Jahrhundert aktiv vermarktet, bevor er verboten wurde: Die letzte Flasche war 1887 auf dem Markt. Heute kann man in der Champagne Rotwein produzieren: Die Weine der Coteaux Champenois sind noch Rotweine (ohne Perlage), wie unter anderem die Weine von Bouzy. Dies jedoch auf sehr kleinem Niveau.

So entsteht Rosé-Champagner
Gerade einmal drei Prozent aller produzierten Champagner sind Rosé. Eine verschwindend geringe Menge. Grund dafür ist die relativ komplexe Herstellung. Generell gibt es drei Methoden, mit denen man Rosé-Champagner vinifizieren kann. Entweder man mischt Rotwein vor der zweiten Gärung in der Flasche (die dafür verantwortlich ist, dass sich die eleganten Kohlesäure-Bläschen entwickeln) in die Assemblage. Oder die roten Trauben von Pinot Noir oder Pinot Meunier liegen ein paar Stunden auf der Maische, damit die Farbstoffe aus den Beerenschalen in den Most gelangen können. Eine weitere, selten verwendete Methode ist das „Saignée“.
Maischegärung
Um einen Rosé Champagner durch Maischegärung herzustellen, lässt man die
rotschaligen entrappten Trauben, Pinot Noir oder Meunier, vor der Pressung
einige Stunden (je nach Jahrgang 24 bis 72 Stunden) im Tank einmaischen. Auf
diese Weise wandern die Farbstoffe aus den roten Schalen der Trauben in den
Saft. Ein gefärbter Most lässt sich auch erzeugen, indem man einen Teil der Säfte (10
bis 15 %) rotschaliger Trauben, der zur Herstellung von Rotwein einer langen
Maischegärung unterzogen wird, nach 24 bis 72 Stunden aussondert. Dies nennt
man Abstich. Anschliessend werden die Weine wie andere Weine weiter bereitet.
Assemblage
95% der Rosé-Champagner werden durch die Mischung von weissem Grundwein (Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay) und je nach Champagner und Hersteller, ca. 5-20% roten Weinen der “Côteaux Champenois” hergestellt. Man spricht in diesem Falle von einem “Rosé Classique” oder einem “Rosé d’Assemblage”. Video zur Assemblage.
Rosé-Weine durch “ Mischen” von weissen und roten Weinen herzustellen ist ausschliesslich in der Champagne erlaubt, nirgendwo sonst in Frankreich. Vorteil ist die Sicherstellung des gleichen Geschmacks und der gleichen Farbe zwischen den unterschiedlichen Jahrgängen. Zudem ist die Assemblage auch das günstigere Herstellungsverfahren. Rosé Assemblage Champagner sind leicht, frisch und fruchtig, die verwendeten Rotweine werden extra nicht tanninreich ausgebaut, um diese Eigenschaften im Champagner zu erhalten. Sie können wunderbar zum Aperitif verkostet werden aber auch zum Essen.

Saignée
Die dritte Variante, um einiges seltener praktiziert und auch einiges aufwendiger, ergibt die sogenannten “Rosé de macération” oder “Rosé de Saignée”.
Für diese Rosé-Champagner wird mindestens eine rotschalige Rebsorte (Pinot Meunier, Pinot Noir) verwendet. Der Most wird nicht umgehend getrennt sondern verbleibt noch auf der Maische. Die natürlichen Pigmente werden während dieser Gärung aus den Schalen gelöst und geben dem Champagner die charakteristisch schöne rosa Farbe.
Je nachdem, wie lange der Kellermeister die Maischegärung zulässt (i.d.R. zwischen 8 und 12 Stunden) und welche Rebsorten verwendet werden, wird der Champagner mehr oder weniger stark gefärbt, von der hellen Lachs-Farbe bis zum dunklen kräftigen Rosé. Auf die Qualität der Weine hat dieser Farbunterschied keinen Einfluss, nur auf den Geschmack.
Nach der Maischegärung werden die Tanks geleert, um den Wein von der Maische zu trennen. Die Tanks sind dann “saignés” („ausgeblutet“ im Deutschen), daher der Name.
Während der Maischegärung werden die Phenole und Tannine mit aus den Schalen gelöst, die Rosés de Saignée sind daher reichhaltiger, weiniger und je nach Farbintensität auch tanninhaltig. Dies macht sie zu perfekten Begleitern von ganzen Menüs und auch deftigen Speisen.
Bei einer zeitintensiven Mazeration wird die Haut der blauen Trauben für kurze Zeit im Most eingeweicht. Die Rosés, die mithilfe dieser Technik entstanden sind, werden im Fachjargon als „Rosé de Saignée“ bezeichnet.
“ Rosé-Champagner ist zeitlos. Er verzaubert die Sinne mit seiner unglaublich leuchtenden Farbe, seinen delikaten Aromen und seinem intensiven Geschmack.“

Rosé Champagner & food pairing
Rosé-Champagner passt hervorragend zu Desserts mit roten Früchten: eine perfekte Übereinstimmung in der Farbe, eine Kombination der Aromen der roten Beeren auf dem Teller und im Wein, genug Körper im Champagner, um der Süsse des Desserts entgegenzuwirken, und einer Säure in beiden, um das Ganze auszugleichen.
Mein Vorschlag: ein Zabaione mit roten Früchten (und Rosé Champagner) oder eine Himbeertorte, ein Erdbeerkuchen…
Aber Rosé Champagner begleitet auch eine ganze Mahlzeit:
Starte mit dem Apéritiv, dann serviere ihn zu mediterraner Gastronomie (auch leicht scharfe Gerichte), zu hellem Fleisch, zu vegetarischen Gerichten. Ein ziemlich kräftiger Rosé-Champagner kann beispielsweise zu mexikanischer Küche (Enchiladas, Tacos usw.) oder zu einer Terrine serviert werden. Bestens auch zu rotem Fisch, Sushi & Sashimi und zu Ceviche.
Mein Favorit: Entenconfit mit Pilzrisotto.
Meine Auswahl an Top Rosé Champagner

Dom Pérignon Rosé 2008
Wenn sich Dom Pérignon für Rosé entscheidet, ist das eine radikale Freiheitserklärung. Freiheit, zu Erkunden. Freiheit, Konventionen hinter sich zu lassen und die Grenzen der Schöpfung zu verschieben. Dom Pérignon Rosé entspringt diesem Wunsch, etwas zu wagen, indem er die Farbe und Eleganz der Pinot Noir-Traube erfasst und seine vitale Kraft in einer kühnen, intensiven Assemblage einfängt. Dank der langsamen, meisterhaften Transformation während fast 12 Jahren im Keller, ist Dom Pérignon Rosé ungezähmt und kraftvoll, hell und dunkel gleichermassen, kurz gesagt: magnetisch. Dieser einzigartige Champagner lädt zum Erkunden ein und bietet seinem Geniesser dabei den Nervenkitzel des Unbekannten.
Der Jahrgang 2008 – jetzt erhältlich
Frühling und Sommer waren grau und bedeckt, was zu einem Mangel an Wärme und Licht führte. Und dann, auf wundersame Weise – wie im Jahr 2000, 2006 und dem mythischen Jahrgang 1996 – kehrten Sonne und Wind im September die Situation vollständig um. Die sehnsüchtig erwartete Reife der Trauben wird vollendet, mit einer beispiellosen Balance zwischen Frucht und feiner Säure.
Aroma und Geschmack
In der Nase Curryblätter und Guave, Orangenschalen und Trockenobst gepaart mit gerösteten Gewürzen, Kakao und Lakritznoten.
Am Gaumen kraftvoll, energisch und begeisternd. Ein komplexes Aromenspektrum, ausgeglichene, präzise und erlesene Struktur. Die Aromen klingen lange nach, unterstrichen von einer kaum spürbaren und sehr angenehmen Bitternote.
Auszeichnungen Dom Pérignon Rosé Jahrgang 2008
James Suckling: 99/100 Punkte
Wine Spectator: 97/100 Punkte
Antonio Galloni: 97/100 Punkte
Decanter: 95/100 Punkte

Armand de Brignac
2012 wurde der Rosé-Champagner der Luxusmarke Armand de Brignac vom „Fine Champagne Magazine“ in die Top-5 der besten Rosé-Champagner gewählt. Bekannteste Fans des Champagners sind US-Künstler Jay-Z, Beyoncé, Oprah Winfrey und Rihanna. Bei dem Champagner handelt es sich um ein Edel-Produkt, das aus dem Hause Cattier stammt.
Der Champagne Armand de Brignac Rosé wurde mit Pinot aus alten Trauben erschaffen, die aus der Montagne de Reims stammen und Früchte mit kräftiger Geschmacksintensität hervorbringen. Der daraus resultierende Cuvée verfügt über helle, frische Schichten roter Früchte, die durch einen Hauch von Gebäckaroma verfeinert werden.
Aroma und Geschmack
Erdbeer-, Johannisbeer- und Kirschbouquet mit Spuren von Blumen und einem Hauch süßer Mandeln.
Schön strukturierte Geschmacksnote mit schwarzen Früchten, Kirschen und einem Hauch von Gebäck.
Ein wunderbarer Genuss sofort oder ein noch vollerer und weiter entwickelter Charakter nach einer Reifezeit von weiteren 10 bis 15 Jahren. (Wie lange ist Champagner haltbar? hier lesen).
Rebsorten
50% Pinot Noir / 40% Pinot Meunier / 10% Chardonnay
Verfügbare Flaschengrössen
750 ml, 1.5 L, 3 L, 4.5 L, 6 L, 9 L, 12 L, 15 L und 30 L. (alle Infos zu den Flaschengrössen)